Moin liebe Anglerfreunde,
In diesem Beitrag widme ich mich dem spannenden Thema des Spinnfischens. Diese Angeltechnik richtet sich besonders an diejenigen, die entweder noch nie Spinnfischen ausprobiert haben oder bisher wenig Erfolg damit hatten. Ich möchte euch zeigen, worauf es beim Spinnfischen ankommt, welche Ausrüstung ihr benötigt und wie ihr euch optimal vorbereitet, um beim nächsten Angelausflug erfolgreich zu sein.
Was ist Spinnfischen?
Spinnfischen ist eine aktive Angelmethode, bei der ihr euch viel am Wasser bewegt. Anders als beim Grundangeln oder Posenangeln, bei dem ihr eine Pose oder ein Grundblei mit Köder ins Wasser werft und wartet, seid ihr beim Spinnfischen ständig aktiv in Bewegung. Diese Methode ermöglicht es euch, gezielt nach Raubfischen zu angeln.
Die richtige Ausrüstung beim Spinnfischen
Mit der richtigen Spinnfischen Montage kannst du deine Fangchancen maximieren! Welche Angelrute und welche Rolle zum Spinnfischen am besten ist findest du hier:
Angeln mit leichter Spinnrute:
Wurfgewicht: 5 bis 15 Gramm
Angelrolle: Kleine Rolle mit feiner geflochtener Schnur (10er Schnur, Tragkraft 4-5 kg)
Einsatzgebiet: Perfekt für kleinere Fische wie Barsche und Döbel. Aber auch Ideal für das Spinnfischen auf Forelle. Diese Art der Angelausrüstung ist ideal für Einsteiger im Spinnangeln, da sie ein gutes Gefühl für die Köderführung und die Beißverhalten der Fische vermittelt. Eine leichte Rute erlaubt es, auch kleinere Kunstködern präzise zu werfen und kontrolliert zu führen.
Angeln mit Mittlerer Spinnrute:
Wurfgewicht: Bis 35 Gramm
Rolle: 3000er Rolle mit einer 15er geflochtenen Schnur (Tragkraft ca. 10 kg)
Einsatzgebiet: Geeignet für größere Köder und stärkere Fische. Diese Ruten sind vielseitig einsetzbar und eignen sich sowohl für das Spinnen im Fluss als auch im See. Spinnangler, die auf der Suche nach größeren Raubfischen wie Zander oder Hecht sind, profitieren von der robusteren Bauweise und der höheren Tragkraft der Schnur. Die Montage von mittleren Spinnruten erlaubt eine flexible Köderwahl, von Weichgummiködern bis zu Wobblern.
Angeln mit schwerer Spinnrute:
Länge: Zwei Meter (ideal für Bootsangeln oder Ufer mit wenig Bewuchs)
Wurfgewicht: Bis 100 Gramm
Einsatzgebiet: Schwere Kunstköder und große Fische. Diese Ausrüstung ist für Angler gedacht, die gezielt auf kapitale Raubfische wie Wels oder große Hechte aus sind. Die starke Rute und die robuste Rolle sind gerade beim Spinnfischen auf Wels notwendig, um die Kampfkraft dieser Fische zu bewältigen. Beim Angeln mit schwerer Spinnausrüstung sind die Vorfächer und die Wahl der Köder von entscheidender Bedeutung, um erfolgreich zu sein.
Die Vorfächer
Fluorocarbon: Nahezu unsichtbar im Wasser, eignet sich gut für klare Gewässer. Dieses Material ist ideal, wenn man vorsichtige Fische wie Forellen beim Spinnfischen überlisten möchte. Es wird häufig in der Spinnfischerei eingesetzt, um die Scheuchwirkung zu minimieren und die Fangchancen zu erhöhen.
Stahlvorfach: Sicher vor Hechten, besonders geeignet für Gewässer mit Hechtgefahr. Hechte haben scharfe Zähne, die normale Schnüre durchtrennen können. Daher ist ein Stahlvorfach notwendig, um Bisse sicher zu verwandeln und den Fang nicht zu verlieren.
Die Köder
Blechköder:
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Spinner: Ideal für Barsche und Hechte, erzeugen durch das rotierende Spinnerblatt Druckwellen im Wasser, die Raubfische anlocken. Spinner sind vielseitig und effektiv in verschiedenen Wasserschichten.
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Blinker: Ähnlich wie Spinner, imitieren verletzte Fische durch taumelnde Bewegungen beim Absinken. Diese Bewegung reizt die Raubfische und kann besonders in trüben Gewässern oder bei schlechter Sicht erfolgreich sein.
Wobbler:
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Design: Ahmen Beutefische nach, oft mit eingebauten Kugeln, die beim Einholen Geräusche und Vibrationen erzeugen. Diese Kunstköder sind in verschiedenen Formen und Farben erhältlich und eignen sich für das Angeln in unterschiedlichen Tiefen.
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Varianten: Schwimmend, sinkend und schwebend (Suspender). Jede Variante bietet eine andere Angelmethode, die je nach Zielfisch und Gewässer angepasst werden kann.
Weichgummiköder (Jigs oder Twister):
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Technik: Werden mit einem Bleikopf angeboten und durch Anjiggen oder Drehen der Kurbel geführt. Diese Technik ermöglicht eine abwechslungsreiche Köderführung und erhöht die Chancen, Raubfische zu fangen.
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Einsatz: Besonders effektiv beim Absinken, da die meisten Bisse in dieser Phase erfolgen. Die Bewegung des Köders beim Absinken imitiert verletzte Beutefische, was Raubfische anzieht.
Welche Angelschnur?
Welche Schnur zum Spinnfischen am besten passt hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Zielfisch, Gewässertyp und persönlicher Präferenz. Sowohl geflochtene Schnüre als auch monofile Schnüre haben ihre spezifischen Vorteile.
Zubehör
Gummistiefel: Unverzichtbar für schlammige Uferbereiche oder flaches Wasser. Sie halten die Füße trocken und warm, was den Komfort beim Angeln erhöht.
Polarisationsbrille: Angelbrillen ermöglichen es, durch die Wasseroberfläche zu sehen und Fische sowie Strukturen besser zu erkennen. Diese Brille reduziert Blendungen und verbessert die Sicht, was beim gezielten Angeln sehr hilfreich ist.
Angeltasche: Für Köderboxen, Getränke und weiteres Zubehör. Ein gut organisierter Rucksack erleichtert den Transport der Angelausrüstung und sorgt dafür, dass alles Notwendige griffbereit ist.
Landungshilfe: Optional, meist nutze ich die Handlandung. Eine Landungshilfe kann nützlich sein, um größere Fische sicher zu landen, besonders wenn die Uferbereiche schwer zugänglich sind.
Praktische Tipps beim Spinnfischen
Schnur immer straff halten: Besonders beim Absinken des Köders, um jeden Biss sofort zu spüren.
Sofort Angel anschlagen: Beim Biss muss der Anschlag sofort gesetzt werden, um den Beutefisch sicher zu haken.
Spinnfischen auf Zielfische: Fischarten
Das Spinnfischen auf unterschiedliche Zielfische bietet eine spannende und abwechslungsreiche Erfahrung für Angler. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten Techniken und Ausrüstungen, die für verschiedene Raubfische wie Hecht, Zander, Barsch, Wels und Forelle benötigt werden.
Spinnfischen auf Hecht und Raubfische
Das Spinnfischen auf Hecht ist eine der aufregendsten Angelmethoden, die es gibt. Hechte sind aggressive Jäger und lassen sich hervorragend mit verschiedenen Ködern fangen. Große Kunstköder wie Wobbler, Spinner und Blinker sind besonders erfolgreich. Diese Köder imitieren die natürliche Beute des Hechts und lösen sofort den Angriffstrieb aus. Dabei ist eine robuste geflochtene Schnur mit hoher Tragkraft notwendig, um den kräftigen Bissen und den starken Fluchten eines Hechts standzuhalten.
Eine schwere Spinnrute mit starkem Rückgrat und sensibler Rutenspitze hilft, die Bisse schnell zu erkennen und den Fisch sicher zu haken. Ebenso wichtig ist eine zuverlässige Angelrolle mit hoher Bremskraft, um den Hecht sicher zu drillen und an Land zu bringen. Der Einsatz von Blinkern ist besonders effektiv, da sie durch ihre taumelnden Bewegungen verletzte Beutefische imitieren und Hechte aus der Reserve locken.
Spinnfischen auf Zander
Spinnfischen auf Zander ist nicht ganz einfach! Zander sind scheue Raubfische, die sich bevorzugt in der Dämmerung und nachts auf die Jagd machen. Ihr Verhalten stellt spezielle Anforderungen an die Angelmethoden. Weichgummiköder wie Jigs oder Twister sind ideal für das Zanderangeln, da sie beim Absinken verführerische Bewegungen machen, die Zander anziehen. Eine feine, aber starke geflochtene Schnur ermöglicht eine direkte Köderführung und überträgt jeden Zanderbiss direkt auf die Rutenspitze.
Eine mittlere Spinnrute mit hoher Sensibilität ist perfekt, um die feinen Bisse der Zander zu spüren und sofort reagieren zu können. Eine präzise und fein einstellbare Angelrolle ist notwendig, um die sensiblen Bisse sicher zu verwandeln. Beim Spinnfischen auf Zander kann auch das Grundangeln erfolgreich sein, indem man die Köder knapp über dem Grund führt.
Spinnfischen auf Barsch
Barsche sind kampfstarke Fische, die besonders gut auf kleine Köder reagieren und sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Anglern viel Freude bereiten. Kleine Spinner, Wobbler und Weichgummiköder sind ideal, um Barsche zu fangen. Ihre aggressiven Bisse machen das Spinnfischen auf Barsch besonders spannend. Eine leichte geflochtene Schnur mit geringer Tragkraft reicht aus, um die kräftigen Bisse der Barsche zu parieren und die Köder präzise zu führen.
Eine leichte Spinnrute mit feiner Rutenspitze ist perfekt, um die Köderführung exakt zu kontrollieren und die Barsche sicher zu haken. Eine kleine Rolle, die gut in der Hand liegt und feine Schnur präzise aufspult, ist hier ideal. Das Spinnfischen auf Barsch ist ein aktiver Sport, der durch das ständige Werfen und Einholen der Köder für viel Bewegung und Action sorgt.
Spinnfischen auf Wels
Der Wels ist der größte Süßwasser-Raubfisch in unseren Gewässern und stellt Angler vor besondere Herausforderungen. Große Kunstköder wie Wobbler und Jigs sind notwendig, um die Aufmerksamkeit der riesigen Welse zu erregen. Auch Naturköder können erfolgreich sein. Eine extrem starke geflochtene Schnur mit hoher Tragkraft ist unabdingbar, um die gewaltige Kraft der Welse zu bändigen.
Eine sehr starke Spinnrute mit hoher Belastbarkeit ist erforderlich, um den enormen Kräften eines kämpfenden Welses standzuhalten. Eine robuste Rolle mit hoher Bremskraft und großem Schnurfassungsvermögen ist notwendig, um die langen Fluchten der Welse zu meistern. Der Begriff "Welsangeln" steht oft für Geduld und Ausdauer, da diese Giganten häufig in tiefen, schwer zugänglichen Bereichen leben.
Spinnfischen auf Forelle
Forellen sind schnelle und wachsame Fische, die sowohl in Flüssen als auch in Seen zu finden sind. Beim Spinnfischen auf Forellen sind kleinere Köder wie Mini-Wobbler, Spinner und Weichgummiköder besonders effektiv. Diese Köder imitieren kleine Beutefische und Insekten, die zur natürlichen Nahrung der Forellen gehören.
Eine leichte bis mittlere Spinnrute ist ideal, um die leichten Köder präzise zu werfen und zu führen. Eine feine geflochtene Schnur ist wichtig, um die sensiblen Bisse sofort auf die Angelrute zu übertragen. Die Angelrolle sollte eine präzise Bremse haben, um die schnellen Fluchten der Forelle kontrollieren zu können. Die richtige Köderführung ist entscheidend – oft reagieren Forellen auf eine unregelmäßige und lebhafte Bewegung der Köder.
Forellen leben häufig in klaren Gewässern, daher ist es wichtig, eine unauffällige Präsentation der Köder zu gewährleisten. Die Naturköder wie kleine Würmer oder Insekten können ebenfalls sehr erfolgreich sein, besonders in Bereichen, wo Forellen sich natürlicherweise aufhalten. Eine Angelmethode wie das Spinnfischen auf Forellen erfordert Geduld und Präzision, aber der Fang dieser Fische ist eine lohnende Herausforderung.
Die richtige Köderführung
Ein Köder wird als Lockmittel genutzt, um den Fisch am Haken zu überlisten. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstködern und Naturködern. Kunstköder wie Spinner, Wobbler und Jigs ahmen das Verhalten von Beutefischen nach und sind speziell darauf ausgelegt, Raubfische zu täuschen. Naturköder hingegen, wie Würmer oder kleine Fische, nutzen den natürlichen Futtertrieb der Fische.
Die Wahl des Köders hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Zielfisches, die Gewässerbedingungen und die bevorzugte Angelmethode. Ein gut gewählter Köder in Kombination mit der richtigen Köderführung kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Angeltag und einem enttäuschenden Ausflug ausmachen.
Kurbeln
Kurbeln ist die wohl einfachste Methode beim Spinnfischen. Durch gleichmäßiges Kurbeln wird der Köder auf einer konstanten Linie gehalten, ohne den Boden zu berühren. Wie tief der Köder geht, richtet sich nach der Geschwindigkeit des Kurbelns. Schnelles Kurbeln lässt den Köder nahe der Wasseroberfläche schwimmen, während langsameres Kurbeln ihn tiefer im Wasser führt. Diese Technik ist besonders effektiv, wenn man die Geschwindigkeit variiert, um einen verletzten Beutefisch zu imitieren und Raubfische anzulocken.
Schleifen
Das Schleifen könnte auch "Schleichen" genannt werden, so entspannt ist diese Technik. Man wartet, bis der Köder am Grund ankommt und schleift ihn dann durch sehr langsames, aber stetiges Einkurbeln über den Boden. Diese Methode wirbelt den Boden auf und macht den Köder für Raubfische attraktiv, da er wie ein kranker oder nach Nahrung suchender Fisch wirkt. Diese Technik ist besonders effektiv auf Böden mit Erde oder Sand, aber weniger geeignet für steinige Untergründe oder stark bewachsene Bereiche. Wird der Köder hinter einem Boot hergezogen, spricht man vom Trolling.
Zupfen
Beim Zupfen wirft man den Köder aus und wartet, bis er den Grund berührt. Durch einen kurzen Ruck mit der Angelrute hüpft der Köder vom Boden auf und sinkt dann wieder ab. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis man den Köder einholt. Diese Technik imitiert das Verhalten eines flüchtenden oder verletzten Fisches, was besonders Raubfische anspricht. Die Bewegung der Angelrute spielt hier eine entscheidende Rolle, um den Köder attraktiv zu präsentieren.
Zupfen mit Stufen
Diese Technik ähnelt dem normalen Zupfen, jedoch mit einem Unterschied: Man fügt stärkere Zupfer hinzu und gibt dem Köder weniger Zeit zum Absinken. Dadurch entsteht eine stufenweise Bewegung, die noch stärker die Aufmerksamkeit der Raubfische auf sich zieht. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn Fische in verschiedenen Wasserschichten angesprochen werden sollen.
Weitere Tipps und Hinweise
Die Wahl des richtigen Köders hängt von der bevorzugten Beute des Zielfisches ab. Verschiedene Kunstköder ahmen unterschiedliche Beutefische nach und sind auf spezifische Raubfische abgestimmt. Verschiedene Angelmethoden wie Spinnfischen, Posenfischen und Grundangeln bieten unterschiedliche Herausforderungen und Techniken. Obwohl Spinnfischen primär mit Kunstködern betrieben wird, können auch Naturköder wie Würmer und Köderfische erfolgreich sein.
Eine gut abgestimmte Angelausrüstung, bestehend aus Rute, Rolle, Schnur und Köder, ist der Schlüssel zum erfolgreichen Spinnfischen. Angeln ist nicht nur eine Sportart, sondern auch eine soziale Aktivität, die Menschen zusammenbringt und das Naturbewusstsein stärkt.
Ich hoffe, dieser Leitfaden hilft euch dabei, die Grundlagen des Spinnfischens zu verstehen und motiviert euch, es selbst auszuprobieren. Denkt daran, die richtige Ausrüstung zu wählen und die Köderführung zu üben. Viel Spaß am Wasser und Petri Heil!